Retainer – Wie sinnvoll sind sie?
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Ein Retainer stellt sicher, dass die Zähne für eine bestimmte Zeit an ihrem Platz bleiben. Hat man zum Beispiel gerade die Zahnspange rausbekommen, kann ein Retainer dazu beitragen, dass die Zähne gerade bleiben. Der Zahnarzt oder Kieferorthopäde kann auch einen Retainer empfehlen, um ein Unter- oder Überbiss zu korrigieren. Die Begradigung und Ausrichtung der Zähne kann dazu beitragen, das Lächeln sowie den Gesichtsausdruck zu verbessern, ähnlich wie bekannte Bleachingprodukte.
Teilweise können auch Sprachstörungen mit Retainer korrigiert werden, indem man die Zahnstellung so verändert und so die Form des Gebisses ausrichtet, damit Worte und Laute richtig ausgesprochen werden können.
Was sind Retainer überhaupt?
Es gibt zwei grundlegende Arten von Retainern:
- herausnehmbare
- permanente Retainer.
Ein Retainer hindert Ihre Zähne daran, sich zu bewegen, nachdem sie mit einer Zahnspange begradigt wurden. Es kann mindestens vier bis sechs Monate dauern, bis die neue Zahnstellung dauerhaft wird. Während dieser Zeit werden die Zähne versuchen, sich wieder in ihre ursprüngliche Position zurückzubewegen, was als Rückfall bezeichnet wird.
Herausnehmbare Retainer: Vor- und Nachteile
Vorteile:
- leicht zu entfernen, wenn man die Zähne putzen oder mit Zahnseide reinigen möchte.
Nachteile:
- sie können leicht verloren gehen,
- sie können leichter beschädigt werden, wenn man sie herumliegen lässt,
- Nährboden für Bakterien, wenn man sie nicht ordentlich reinigt.
Permanent Retainer: Vor- und Nachteile
Permanente Retainer bestehen aus einem massiven oder geflochtenen Draht, der so gebogen ist, dass er sich der Form der neu begradigten Zähne anpasst. Der Draht wird auf der Innenseite Ihrer Frontzähne zementiert (geklebt), um sie an einer Bewegung zu hindern. Am häufigsten werden sie bei unteren Zähnen verwendet, sie werden auch als festsitzender, lingualer Draht oder geklebte Retainer bezeichnet. Sie können nur von einem Kieferorthopäden oder Zahnarzt angebracht und entfernt werden.
Sie werden oft verwendet, wenn ein Kieferorthopäde der Meinung ist, dass die Zähne sehr wahrscheinlich einen Rückfall erleiden werden. Obwohl einige davon irgendwann entfernt werden, meist wegen einer übermäßigen Ansammlung von Plaque und Zahnfleischrückständen oder wegen Zahnfleischreizungen, bleiben die meisten auf unbestimmte Zeit erhalten.
Vorteile:
- für andere nicht sichtbar,
- kann nicht verloren gehen,
- sehr stabil.
Nachteile:
- Mundhygiene ist schwierig, insbesondere die Verwendung von Zahnseide, dadurch kann sich Zahnstein und Plaque bilden, was zu Zahnfleischerkrankungen führen kann,
- der Metalldraht könnte die Zunge reizen.
Zahnspangen oder Retainer: Was ist der Unterschied?
Zahnspangen dienen dazu, schief stehende Zähne in eine bessere Position zu bringen, um die Zahngesundheit zu verbessern. Sie können mit Brackets auf den Zähnen befestigt werden, oder man kann herausnehmbare Aligner-Spangen wie Invisalign (= durchsichtige Zahnspange)verwenden. Die Tragedauer einer Zahnspange kann je nach der erforderlichen Behandlung zwischen 6 Monaten und 3 Jahren dauern.
Retainer ( = Haltevorrichtungen) werden nach einer Zahnspange getragen und sollen die Zähne in der Regel nicht bewegen, sondern gerade halten. Es gibt viele verschiedene Arten: permanente oder herausnehmbare, Kunststoff oder Metall, aber sie alle haben das gleiche Ziel: zu verhindern, dass die Zähne wieder schief werden.
Wer braucht einen Retainer?
Das Tragen eines Retainers kann helfen, einen Rückfall der Zähne zu verhindern. Mit anderen Worten, es kann die Wirkung einer Zahnspange die man gerade entfernt hat, verstärken oder zumindest die jetzige Zahnstellung beibehalten, um sicherzustellen, dass die Veränderungen im Mund von Dauer sind. Ein Retainer dient als Verstärkung, die dafür sorgt, dass die Zähne gerade wachsen und man so keine weitere Zahnspange oder einen weiteren korrigierenden chirurgischen Eingriff mehr notwendig ist.
Sind Retainer schmerzhaft?
Einige Menschen berichten über leichte Schmerzen beim Tragen eines Retainers. Diese können einen oder mehrere Tage anhalten, je nach Schwere der Zahnfehlstellung. Die Anpassung eines Retainers ist jedoch schmerzlos. Es ist möglich, einen gewissen Druck oder Schmerz in den Zähnen und im Zahnfleisch zu verspüren, während sich der Mund an die neue Passform gewöhnt. Sollte der Retainer am Zahnfleisch reibt oder es bluten lässt, sollte man umgehend den Zahnarzt oder Kieferorthopäden aufsuchen, um den Sitz korrigieren zu lassen.
Wie lange muss man Retainer tragen?
Einer Studie zufolge sollte man Rateiner den ganzen Tag, ein Jahr lang nach Entfernung der Zahnspange tragen. Nach einem Jahr sollte man zur Kontrolle einen Zahnarzt aufsuchen, dieser entscheidet dann ob man sie weiterhin tragen müssen und ob sie nachts getragen werden muss oder nicht. In den meisten Fällen wird zur Erhaltung der Zahnstellung und des Gebisses empfohlen, die Zahnspange nachts unbegrenzt zu tragen.
Sollte man auf Ratschlag eines Zahnarztes oder Kieferorthopäden aus anderen Gründen als zum Begradigen der Zähne einen Retainer tragen, so kann die Tragedauer stark variieren. Ein Sprachfehler kann es erforderlich machen, dass man die Retainer nur zu bestimmten Tageszeiten tragen muss.
Wie viel kostet ein Retainer?
Die Kosten für Retainer sind abhängig von der Anzahl der Zähne, die der Retainer einschließt. In der Regel sind es beim Unterkiefer 6 Zähne (von Eckzahn zu Eckzahn) und im Oberkiefer zwischen 2 und 6 Zähnen. Durch die individuelle Anfertigung der Retainer sind diese entsprechend zeitaufwändig und teuer.
Die genauen Kosten von Retainers lassen sich nicht exakt bestimmen, da der Preis von mehren Faktoren abhängig ist. Als Richtwert lässt sich sagen, das man mit 150€ bis 400€ rechnen muss.
Übernimmt die Kosten die Krankenversicherung?
Private Krankenkassen
Bei privaten Krankenkassen werden die Kosten meist unkompliziert und ohne große Probleme übernommen, vorausgesetzt aber, dass im Versicherungsvertrag die Kieferorthopädie vereinbart ist.
Gesetzliche Krankenkassen
Gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten für Retainers nur dann, wenn der kieferorthopädische Indikationsgruppe (KIG) als E3 oder E4 eingestuft wurde, was aber eher selten der Fall ist, da die Voraussetzungen dafür sehr hoch sind.