Das menschliche Gebiss – So viele Zähne hat ein Mensch
Inhaltsverzeichnis
Wie ist ein Zahn aufgebaut
Dem Menschen dienen die Zähne als Kauwerkzeug. Dabei können sie mit höchster Kaubelastung nach dem Abbeißen die Nahrung zerkleinern und Zermahlen und so die Vorarbeit leisten für den weiteren Verdauungsvorgang. Sie sind also sehr robust aufgebaut.
Aber trotzdem reagieren sie empfindlich auf Bakterien und deren Säureangriffe. Parodontale Erkrankungen und Karies können die Folge sein. Darüber hinaus sind die Zähne an der korrekten Lautbildung, der menschlichen Sprache, maßgeblich beteiligt.
Äußerlich betrachtet ist zu unterscheiden zwischen der sichtbaren Zahnkrone, die am unteren Rand von Zahnfleisch umgeben ist, und der nicht sichtbaren Zahnwurzel, die fest im Kieferknochen verankert ist. Beim Bleaching ist nur die Zahnkrone von Bedeutung, denn alles andere ist nicht sichtbar.
Zusammen mit dem Zahnhalteapparat sorgt die Zahnwurzel für einen stabilen Halt des Zahnes. Die großen Backenzähne haben wegen der großen Kaubelastung jeweils zwei Wurzeln. Die kleineren Zähne haben alle nur eine Wurzel.
Jede Zahnkrone besteht schichtweise aus verschiedenen Komponenten. Die äußere Schicht bildet der Zahnschmelz. Er schützt als härteste Substanz des Zahnkörpers den inneren Bereich der Zahnkrone. Hier ist wichtig zu wissen, dass Zahnschmelz nicht nachwächst. Seine Bestandteile sind in der Hauptsache Kalziumphosphat in Verbindung mit zum Beispiel den Spurenelementen Magnesium und Fluor.
Das Zahnbein, auch Dentin genannt, liegt unterhalb des Zahnschmelzes und reicht bis zur Wurzelspitze. Im Vergleich mit Knochengewebe ist das Zahnbein härter. Allerdings verfügt es über eine Elastizität und wird sogar bis ins hohe Alter ständig neu gebildet. Zum Zahnbein gehören auch sehr feine Dentinkanäle, auch Tubuli genannt, in denen sich Nervenfasern und Wasser, das Dentinliquor, befinden.
Dann ist da noch das Zahnmark. Es besteht nicht nur aus Blutgefäßen und Nervenbahnen, sondern auch aus Bindegewebe und Zellen, die für die Bildung des Zahnbeins verantwortlich sind. Das Zahnmark ist relativ weich und befindet sich im Inneren des Zahnhohlraumes. Das Zahnmark versorgt das Zahnbein mit wichtigen Nährstoffen und die Nerven fungieren als Reizleiter für Hitze und Kälte. Über den Blutkreislauf ist das Zahnmark mit dem gesamten Organismus verbunden.
Wenden wir uns dem Zahnhalteapparat zu. Dieser besteht aus dem Zahnfleisch als äußeren Abschluss. Das Zahnfleisch schützt das unter ihm liegende Wurzelgewebe vor schädlichen Einflüssen aus der Mundhöhle.
Der Alveolarknochen, er besteht aus einer dünnen Knochenwand, bildet das Zahnfach für den Zahn. Nicht zu vergessen ist das Wurzelzement aus einer dünnen mineralisierten Schicht. Sie umgibt die Zahnwurzel komplett vom Zahnhals bis zur Wurzelspitze.
Die Wurzelhaut, ein Bindegewebe, liegt zwischen dem Wurzelzement und dem Alveolarknochen. Auf der einen Seite greifen die Bindegewebsfasern in das Zement ein und andererseits in die Knochenwand. Auf diese Weise sorgen die Fasern für einen elastischen und dennoch festen Halt im Kiefer.
Die Kraft eines menschlichen Gebisses
Der Kaumuskel ist der stärkste Muskel des Menschen. Er dient dazu, dass ein Mensch sein Unterkiefer schließen kann und die Nahrung durch Kauen ausgiebig zerkleinern kann.
Die Kraft bzw. den Druck, den der Kiefer beim Zubeißen benötigt, bezeichnet man als Beißkraft. Die menschliche Beißkraft ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich.
Sie hängt von mehreren Faktoren, unter anderem der individuellen Ausprägung des Kiefermuskels ab. Im Durchschnitt wird von ungefähr 800 Newton pro cm2 ausgegangen.
Das entspricht einer Beißkraft von in etwa 80 Kilogramm. Der Mensch kann somit stärker zubeißen als zum Beispiel ein Wolf, der eine Beißkraft von nur circa 60 Kilogramm hat.
Wie viele Zahnarten gibt es? Und welche Aufgaben haben die unterschiedlichen Zahnarten?
Die Gesichtsästhetik und das Sprechen wird maßgeblich von den Zähnen geprägt, die eine vielseitige und individuelle Aufgabe übernehmen. Unterteilt ist die Zahnfunktion in vier Zahngruppen.
Die Schneidezähne sind mit ihren Schneidekanten für das Abbeißen, das Abschneiden und Abtrennen zuständig.
Die Eckzähne sind die Haltezähne für härtere bis harte Nahrung. Die Vormahlzähne zermahlen grob und die Mahlzähne sind für das Zerreiben und das Zerkauen zuständig.
Dabei muss jeder Zahn enormen Kräften standhalten. Die Differenz liegt zwischen 15-30 kg. Im Extremfall muss die Kraft sogar bis zum Eigengewicht reichen.
Die Zähne im Ober- und Unterkiefer gliedern sich in folgende Kategorien. Im vorderen Sichtbereich des Oberkiefers befinden sich vier Schneidezähne, es folgen zwei Eckzähne, vier Backenzähne, vier Mahlzähne und ganz hinten 2 Weisheitszähne. Die gleiche Reihenfolge und Anzahl wiederholt sich im Unterkiefer.
Damit besitzt der erwachsene Mensch jeweils 16 Zähne im Ober- und Unterkiefer.
Das Gebiss eines Erwachsenen, Mann wie Frau, besteht somit aus 32 Zähnen.
Die Anordnung der Zähne ergibt im Oberkiefer ein Halboval und im Unterkiefer eine Parabel.
Was sind Molaren und Prämolaren?
Die großen Backenzähne am Ende der Zahnreihen nennt man Molaren oder auch Mahlzähne.
Die kleineren Backenzähne, die zwischen den ersten Mahlzähnen und dem Eckzahn liegen, bezeichnet man als Prämolaren oder auch Vormahlzahn.
Beim Gebiss eines Erwachsenen gibt es pro Kieferseite 3 Molaren (inklusive Weisheitszahn) und 2 Prämolaren. Ein Prämolar ist ein kleiner, in der Regel zweihöckriger Backenzahn und dient gemeinsam mit den Molaren dem Zermahlen von Nahrung.
Die Molaren sind grundsätzlich vier- bis fünfhöckrig. Das Milchzahngebiss eines Kindes hat zwei Molaren pro Kieferseite, aber keine Prämolaren. Fallen die beiden Milchmolaren aus, wachsen Prämolaren (Zahn 4 und 5) nach. Der 6. 7. und 8. Zahn wachsen als Molaren.
Wie viele Zähne braucht ein Mensch mindestens?
Viele stellen sich die Frage, was passiert wenn ein Zahn verloren geht. Muss dieser zwingend ersetzt werden?
Eine Studie der zahnärztlichen Prothetik und Werkstoffkunde kann zum Ergebnis, dass man zur Not auch mit nur 20 Zähnen ohne schwerwiegende Funktionsbeeinträchtigung leben kann.
Am ehesten könnte man auf die hinteren Backenzähne verzichten. Die Frontzähne, sowie die ersten zwei kleinen Backenzähne erfüllen die wichtigsten Aufgeben wie Abbeißen, Sprechen und stellen sicher das die Stabilität und Funktion des Kiefers nicht beeinträchtigt wird.
Wie viele Zähne hat das Milchgebiss?
Ein Neugeborenes kommt mit einer ausgeprägten Zahnkrone aber ohne die ersten Zähne (Milchzähne) auf die Welt. Das ist von der Natur so eingerichtet, damit die Mutter beim Stillen keine Verletzungen an der Brustwarze erleidet.
Das Zahnen bei Babys beginnt meist zwischen den ersten 5-10 Lebensmonaten und führt dazu, dass sich als erstes die vorderen Schneidezähne im Unterkiefer herausbilden.
Als nächsten zeigen sich bis zwischen dem 6. und 12. Monat paarweise die oberen Schneidezähne und zwischen dem 9. und 12. Monat brechen häufig die seitlichen Schneidezähne durch.
Die unteren seitlichen Schneidezähne sind zwischen dem 10. und 14. Monat und die ersten Milchbackenzähne zwischen dem 12. und 17 Monat im Ober und Unterkiefer sichtbar. Zwischen dem 16. und 20. Monat bilden sich dann auch die oberen Milch-Eckzähne zwischen den Schneide- und Backenzähnen heraus.
Die zweiten hinteren Backenzähne werden erst nach dem 20. Monat sichtbar. Meistens zuerst im Unterkiefer und dann auch im Oberkiefer.
Jeder Quadrant des kindlichen Milchgebisses besteht aus fünf Zähnen. Daraus ergibt sich, dass das kindliche Gebiss aus 20 Milchzähnen besteht.
Wie viele Zähne hat ein Mensch ist damit auch für die erste Lebensphase erklärt.
Die angegebenen Zeiträume der ersten Lebensphase, in der sich die Zähne herausbilden, dienen als Richtwerte und können von Kind zu Kind variieren.
Es gilt als völlig normal, wenn die Milchzähne bis zum 30. Lebensmonat brauchen, um vollständig durchgebrochen zu sein. Auch die Reihenfolge, in der die ersten Zähne durchbrechen, muss nicht dem hier dargestellten Schema folgen.
Wann bekommen Kinder die ersten Zähne und wie erkennen Eltern den Vorgang?
Dass sich die ersten Zähnchen ankündigen ist für die Eltern daran zu erkennen, dass die Kinder, bedingt durch eine vermehrte Speichelbildung, anfangen zu sabbern.
Auch gerötete und/oder dicke Wangen können ein Indiz dafür sein, dass es mit dem Zahnen bald los geht. Das gleiche gilt für eine leicht erhöhte Körpertemperatur.
Der länger währende Prozess der Milchzahnbildung ist nicht selten auch mit Schmerzen für die Kleinkinder verbunden, weswegen Tränen und schlechte Laune (die Kinder quengeln häufig vermehrt) normal sind. Beißringe, oder wie zu Omas Zeiten hartes, getrocknetes Brot, können oft Abhilfe schaffen.
Viele Kinder können auch nachts nicht einschlafen oder werden häufiger wach als sonst. Dass es um den Appetit häufig nicht so gut bestellt ist, gilt als völlig normal und muss die jungen Eltern nicht beunruhigen.
Quellen:
- kzbv.de – Das natürliche menschliche Gebiss