5 Dinge die man über eine Zahnoperation wissen muss
Inhaltsverzeichnis
Eine Zahnoperation ist für jeden Menschen etwas sehr Unangenehmes. Trotzdem sollten Sie, falls eine solche Operation einmal nötig werden sollte, ein paar nützliche Dinge darüber wissen.
Im Folgenden haben wir für Sie fünf wichtige Punkte als Information zusammengestellt.
Wann ist eine Zahnoperation nötig?
Eine operative Entfernung eines oder mehrere Zähne findet nur dann statt, wenn der Zahn oder die Zähne nicht mehr erhalten werden kann und eine normale Zahnextraktion, also ein Zahnziehen ohne Operation, nicht möglich ist.
Wenn ein Zahn stark von Karies befallen ist und auch die Zahnwurzel davon befallen ist, wird zuerst eine Zahnwurzelbehandlung oder eine Resektion der Wurzelspitze durchgeführt. Wenn damit nicht der gewünschte Erfolg erzielt wird, ist eine Erhaltung des Zahns nicht mehr möglich und er muss entfernt werden.
Auch wenn Zähne sehr schief liegen oder stark gekippt sind, kann eine operative Entfernung notwendig sein. Vor allem davon betroffen, sind die Weisheitszähne.
Auch Weisheitszähne, die noch nicht herausgewachsen sind, können wegen Platzmangels im Kieferknochen zu Verschiebungen in den vorderen Zahnreihen führen und eine Operation nötig machen.
Der Bruch eines Zahns kann eine normale Extraktion erschweren. Zusätzlich muss in diesem Fall die Gefahr einer Infektion bedacht werden. Vor allem, wenn ein Zahn der Länge nach gebrochen ist, muss er oft operativ entfernt werden.
Wenn eine Zahnextraktion zu einem mehrfachen Bruch des Zahns führt und zu starken Schäden im umliegenden Zahnfleisch und im Kieferknochen führt, entscheidet sich der Zahnarzt oft, auf eine operative Zahnentfernung umzusteigen, damit weitere Komplikationen verhindert werden.
Bezahlen die Krankenkassen eine Zahnoperation?
Eine Zahnoperation findet normalerweise unter örtlicher Betäubung statt.
Für Kinder, Angstpatienten oder bei großen Sanierungen kann oder sollte eine Vollnarkose durchgeführt werden. In all diesen Fällen werden die Kosten für die Zahn-OP von den Krankenkassen bezahlt.
Nur, wer sich freiwillig für eine Vollnarkose entscheidet, muss die Kosten selber tragen. Ansonsten trägt die Krankenkasse die vollen Kosten.
Bei Zahn-OPs, die unter örtlicher Betäubung durchgeführt werden, übernehmen die Versicherungen die Kosten im vollen Umfang. Auch kleinere Behandlungen werden so durchgeführt. Dem Patienten wird eine Beruhigungsspritze gegeben. Diese dämmt das Schmerzempfinden ein wenig ein. Kurze Zeit nach dem Ende der Behandlung lässt die Betäubung nach.
Neben den eigentlichen Kosten für die Zahn-OP können auch andere Kosten anfallen, wie bestimmte Füllungen oder die Überkronen, die der Patient teilweise oder ganz tragen muss.
Da bei einer Narkose der Kreislauf und der Blutdruck ständig kontrolliert werden muss, damit der Patient keiner zu hohen Belastung ausgesetzt wird und eine Narkose auch Nebenwirkungen haben kann, wird kein Zahnarzt sie anordnen, es sei denn sie ist absolut notwendig.
Und genau aus diesem Grund bezahlen die Versicherungen die Kosten auch nur dann, wenn der Arzt eine Narkose für unabdingbar hält.
Wie läuft eine Zahnoperation ab?
Eine Zahnoperation kann von einem Zahnarzt mit chirurgischer Erfahrung, einem Oralchirurgen oder einem Kieferchirurgen durchgeführt werden.
Sie sollten Ihren behandelnden Arzt ruhig fragen, wie oft er eine solche Operation schon durchgeführt hat, weil ein erfahrener Arzt bei Komplikationen rascher und umsichtiger handeln kann. Und vor allen hilft es gegen die Angst, wenn man mit einem Arzt darüber spricht. Erklären Sie ihm ruhig Ihre Bedenken und er wird versuchen sie zu entkräften und sie beruhigen.
Die meisten Zahn-OPs erfolgen unter Lokalanästhesie, es ist aber auch eine Vollnarkose möglich. Die Operation dauert normalerweise 20 bis 60 Minuten.
Sobald die Lokalanästhesie gesetzt wurde und der Bereich der Operation betäubt ist, wird das Zahnfleisch im Bereich des zu entfernenden Zahns aufgeschnitten und der Zahn freigelegt.
Um den Zahn besser erreichen zu können, muss manchmal auch ein Teil des Knochens entfernt werden. Wichtig ist dabei, dass der Knochen so weit wie möglich erhalten wird, damit später eventuell ein Zahnersatz eingesetzt werden kann.
Dann wird der Zahn normalerweise in einem Stück entfernt. Bei einer außergewöhnlichen Form des Zahnes, beispielsweise bei einem Weisheitszahn, wird der Zahn zerteilt und dann stückweise abgetragen. Die scharfen Kanten der Knochen werden geglättet. Dann wird die Knochenhöhle gesäubert und mit Knochenersatzmaterial gefüllt.
Damit sollen Keime und Entzündungen im Bereich der Operation verhindert werden.
Die Wunde wird entweder mit saugfähigem Material, einer Tamponade, aufgefüllt oder mittels einer Streifeneinlage verschlossen. Die Streifeneinlage ermöglicht, dass das Wundsekret abfließen kann und schützt die Wunde vor Keimen.
Meist erhalten die Patienten auch Antibiotika. Je nachdem, wie viel Sekret die Wunde absondert, müssen die Streifen öfter gewechselt werden.
Danach kann die Wunde vernäht werden. Die Fäden werden nach sieben bis zehn Tagen gezogen.
Obwohl eine Zahnoperation ein Routineeingriff ist, der normalerweise keine Probleme verursacht, kann es in seltenen Fällen zu Komplikationen kommen. Zu diesen zählen:
Infektionen: Es besteht wie bei jeder anderen Operation das Risiko, dass die Wunde sich infiziert. Die Infektion kann durch Wundspülung und den Einsatz von Antibiotika gut behandelt werden.
Kieferhöhle: Bei sehr langen Zahnwurzeln kann es zur Eröffnung der Kieferhöhle kommen. Dieser wird durch eine dichte Naht verschlossen. Die Wundheilung verläuft normalerweise ohne Probleme.
Nachbarzähne: Wenn die Wurzeln der Nachbarzähne in direktem Kontakt mit dem zu entfernenden Zahn liegen, können diese beschädigt werden.
Störungen der Sensibilität: Da die Gefühlsnerven der Zunge und Unterlippe nah bei den Wurzeln der Zähne liegen, kann nach der Operation das Gefühl in der Zunge oder der Unterlippe vorübergehend beeinträchtigt sein. Bleibende Störungen kommen selten vor.
Nachblutung: Wenn die Wunde über einen längeren Zeitraum stark blutet, sollten Sie fest auf eine Mullbinde oder ein sauberes Stofftaschentuch beißen und den Druck etwa eine Stunde aufrechterhalten. Wenn die Blutung nicht aufhört, muss der behandelnde Zahnarzt wieder aufgesucht werden.
Worauf ist nach der Zahnoperation zu achten?
Nach der Operation sind Schwellungen und Schmerzen ziemlich normal. Die Schwellungen gehen nach 2–3 Tagen zurück.
Tipp: Kühlende Umschläge können dazu beitragen, dass die Schwellungen schneller abklingen.
Gegen die (Zahn)Schmerzen verschreibt der Zahnarzt geeignete Schmerzmittel. Sie sollten auf keinen Fall auf frei verkäufliche Schmerzmittel zurückgreifen, da einige von ihnen, wie beispielsweise Aspirin, die Blutungsneigung verstärken.
Wenn in der Wunde eine größere Blutansammlung, also ein Hämatom entsteht, sollte eine Salbe zum Abbau des Hämatoms aufgetragen werden, da sich die Wunde sonst infizieren könnte.
Nach einer Zahn-OP sollten Sie die folgenden Genussmittel und Tätigkeiten meiden:
✖️ Alkohol
✖️ Nikotin
✖️ Koffein
✖️ Säurehaltige Getränke wie Cola oder Fruchtsäfte
✖️ Körperliche Anstrengung
✖️ Wärme durch Sauna oder Sonnenbad
Das Operationsgebiet sollte mit einer Kühlkompresse gekühlt werden. Trinken Sie außerdem kühle Getränke. Besonders gut für die Wundheilung ist kühler Kamillentee.
Nach einer ZahnOP sollte mit dem Aufhellen von Zähnen mindestens 2 Wochen abgewartet werden, damit die Wunden gut verheilen können. Gerade beim Bleaching zuhause sollte man Rücksprache mit dem Zahnarzt halten, ab wann die Zahnaufhellung wieder ohne Risiken möglich ist.
Kann man sich wegen einer Zahnoperation krankschreiben?
Ein Zahnarzt darf, genauso wie ein Allgemeinmediziner oder Facharzt, seinen Patienten krankschreiben. Beispielsweise kann bei einer vereiterten Kieferhöhle oder bei starker Schwächung des Patienten eine Krankschreibung erfolgen.
Ob der Zahnarzt den Patienten krankschreibt, hängt von der Verfassung des Patienten ab. Eine Arbeitsunfähigkeit liegt dann vor, wenn der Patient nicht fähig ist, seine Arbeitsleistung ohne Gefahren für sich selbst oder andere zu erbringen.
Im Fall einer Zahn-OP beurteilt der Zahnarzt die gesundheitliche Beeinträchtigung und deren Dauer. Die Dauer der Krankschreibung hängt vom Umfang der Zahn-OP ab. Bei normalen Verlauf und wenn der Patient eine sitzende Tätigkeit hat, wird er oft nur für den Tag des Eingriffs krankgeschrieben.
Bei komplizierteren Zahn-OPs und wenn Komplikationen auftreten, kann eine Krankschreibung von mehreren Tagen erforderlich sein. Bei einer kompletten Entfernung von Weisheitszähnen sind Krankschreibungen von fünf bis sieben Tage die Regel. Wenn die Fäden gezogen sind, können die meisten Patienten ihre Arbeit wieder aufnehmen. Für Schüler gelten ähnliche Zeiträume.
Die Patienten werden angehalten, die Genesung voranzutreiben. Nach einer Zahn-OP sollten Alkohol und Kaffee sowie andere koffeinhaltige Getränke vermieden werden. Auch Tabakqualm ist nicht förderlich für die Heilung. Auch Sport und andere anstrengende körperliche Tätigkeiten wie Garten- oder Hausarbeit sollten unterbleiben.
Schmerzen und auch leichtes Fieber sind nach einer Zahn-OP normal. Wenn der Patient sich über irgendwelche Symptome im Zusammenhang mit der Zahn-OP unsicher ist, sollte er den Zahnarzt konsultieren. Dieser kann, falls nötig, die Krankschreibung verlängern und weitere Behandlungsmaßnahmen in die Wege leiten.
Quellen:
- gesundheit.de – Was ist bei einer Zahn OP zu beachten