Hilfe, ich habe Mundgeruch!

Halitosis (Mundgeruch) ist eine Volkskrankheit und trifft jeden irgendwann einmal im Leben. Es ist unangenehm und fällt den Betroffenen selbst meistens nicht auf.

Dabei ist es ganz leicht, diesen „ungewollten und angenehmen“ Begleiter wieder loszuwerden!

Hier finden Sie auch nützliche Tipps, wie Sie ganz schnell wieder frisch durchatmen können.

Was ist die Ursache für Mundgeruch?

Die Ursachen für Mundgeruch sind vielfältig, liegen aber fast nie, wie viele Menschen irrtümlich glauben, bei den Mandeln, dem Stoffwechsel oder im Magen.

In 85 % der Fälle liegt die Ursache für Mundgeruch an mangelnder Mundhygiene weil Speisereste nicht entfernt werden, bei kranken Zähnen, Zungenbelag oder Zahnfleischentzündungen.

Gesundheitliche Ursachen

Chronische Gastritis, eine Ausstülpung des Rachens (Zenker-Divertikel) oder Reflux (Rückfluss der Magensäure) bewirken schlechtem Atem. Der Nasen-Rachen-Raum kann durch Erkrankungen ebenfalls die Ursache für Mundgeruch sein (Mundgeruch Ursache).

Halitosis ist häufig ein ernst zu nehmender Hinweis auf Nieren- und Lebererkrankungen sowie Diabetes mellitus.

Dabei handelt es sich um Krankheiten, die, wenn nicht rechtzeitig behandelt, lebensbedrohlich werden können.

Wird das Immunsystem geschwächt, kann der Körper Bakterien nicht mehr ausreichend bekämpfen. Diese verursachen dann Mundgeruch. Das kann durch erhöhte psychische Belastungen geschehen. Darüber hinaus werden Hormone ausgeschüttet, die den Speichelfluss verringern, sodass der Mund trocken wird. Bakterien und Speisereste können dann nicht mehr so gut abtransportiert werden.

Zahnbelag und Karies sowie Mundgeruch sind die Folgen. Aber auch verschiedene schwefelhaltige Medikamente verursachen Halitosis.

Wie kann ich feststellen, ob ich Mundgeruch habe?

Die einfachste Methode ist, eine befreundete Person danach zu fragen. Sie brauchen sich nicht zu genieren. Das passiert vielen Menschen und es ist das Natürlichste der Welt, einen Freund zu fragen!

Ein andere Variante wäre, in einer Zahnklinik nach der Benutzung eines Halimeters zu fragen. Das ist ein Gerät, mit dem die Atemluft auf üble Gerüche getestet werden kann. Viele Zahnärzte besitzen so ein Gerät. Manche Apotheken haben ebenfalls eines in ihren Laden.

Mundgeruch Selbstest

Grundsätzlich kann man schlechte Atemluft selbst kaum wahrnehmen, doch es gibt ein paar Tipps wie es doch klappt:

  • Schlecken mit der Zunge ein paar mal über den Handrücken. Anschließend warten Sie kurz, ca 5 Sekunden und riechen anschließend an der Stelle. Nehmen Sie flüchtige Schwefelverbindungen, welche die Bakterien in Ihrem Mund produzieren wahr, so haben Sie Mundgeruch
Mundgeruchtest
  • Bilden Sie mit den Händen vor dem Mund einen Hohlraum und atmen sich kräftig hinein; anschließend riechen Sie mit der Nase an der ausgeatmeten Luft. Ist der Geruch unangenehm, ist dies ein Indiez für Mundgeruch.
  • Statt den Händen können Sie auch eine Plastiktüte verwenden, hier hält sich die Luft länger. Halten Sie wiederum Ihre Nase in die Tütenöffnung und riechen Sie daran.
  • Streifen Sie mit einem sauberen Löffel oder Wattestäbchen ein wenig Belag vom Zungenrücken ab – warten Sie wieder ca. 5 Sekunden und schnuppern daran.

Was tun gegen Mundgeruch? Effektive Tipps gegen Mundgeruch

Am einfachsten ist das tägliche Zähneputzen, die Verwendung von Zahnseide und Mundspülungen sowie die jährliche professionelle Zahnreinigung durch den Zahnarzt.

Darüber hinaus gibt es in jedem Drogeriemarkt Zungenbürsten und Zungenschaber. Die Zunge wird von hinten nach vorne bearbeitet. Manchmal kommt es zu einem Würgereiz. Das verschwindet aber wieder. Wiederholen Sie den Vorgang so oft, bis sich keine Rückstände mehr an der Bürste oder auf dem Schaber befinden.

Darüber hinaus gibt es eigene Kautablette oder -drops, die Chlorophyll enthalten. Mundspülungen mit Zinkverbindungen helfen ebenfalls sehr gut.

In der Apotheke gibt es Wasserstoffperoxidlösungen 3 % zu kaufen, die extrem entzündungshemmend und antibakteriell wirken und gut verträglich sind.

Neben der Hygiene hilft auch die Anregung des Speichelflusses. Dies geschieht durch vermehrtes Trinken von Wasser. Gemüse, Zitrusfrüchte (Kiwis, Orangen, etc.) sowie ballaststoffreiche Kost erhöhen ebenfalls den Speichelfluss. Oder kauen Sie einfach zwischendurch zuckerfreie Kaugummis.

Vermeiden oder reduzieren Sie folgende Nahrungsmittel:

• Tabak
• Alkohol
• Kaffee
• Knoblauch
• Zwiebeln
• Thunfisch
• Erdnüsse …

Das Kauen folgender Kräuter und Obstsorten hilft hingegen, lästigen Mundgeruch zu bekämpfen:

• Minze
• Petersilie
• Thymian
• Ingwer
• Äpfel
• Zitronen
• Orangen

Welche Hausmittel helfen gegen Mundgeruch?

Mundgeruch gibt es, seitdem es Menschen gibt! Selbstgemachte Mundspülungen sind kostengünstig und leisten gute Dienste.

Dazu gehören Kamillentee, Myrrhe oder Obstessig. Zum Gurgeln eignet sich eine Lösung aus einem Teelöffel Meersalz in warmen Wasser aufgelöst oder Zitronenwasser. Pfefferminztee kann auch zum Gurgeln verwendet werden.

Sesamöl, Kokosöl, Sonnenblumenöl oder Olivenöl 10 bis 15 Minuten im Mund hin und her bewegt, bindet die Bakterien. Danach wird das Öl samt Bakterien ausgespuckt. Die beste Wirkung wird damit erzielt, wenn es in der Früh noch vor dem Zähen putzen erledigt wird.

Natron besitzt alkalische Eigenschaften und sorgt daher für den optimalen pH-Wert im Mund. Aber Achtung – zuviel Natron kann die Zähne in Mitleidenschaft ziehen. Es eignet sich daher besonders für das Zungenpeeling oder auch mit Wasser als Mundspülung. Bei Knoblauchkonsum am Vortag, empfiehlt es sich, Milch zu trinken.

Mundgeruch: Ab wann ist professionelle Hilfe notwendig?

Liegt es nicht an der Hygiene, sollte die Ursache so rasch wie möglich abgeklärt werden.

Zahnprobleme, wie Karies kann der Zahnarzt beheben. Darüber hinaus gibt es eigene Mundgeruch-Sprechstunden bei Zahnärzten oder an Zahnkliniken.

Leiden Sie unter Atemnot, Probleme mit der Nase – können z. B. seit einiger Zeit nichts riechen oder schnarchen, sind häufig Polypen die Ursache, die ebenfalls ernst zu nehmen sind und schlechten Atem verursachen können.

Eiterherde im Nasen-Rachenraum verursachen ebenfalls Halitosis. Nasennebenhöhlen- oder Nasenschleimhautentzündungen, eine Mandelentzündung, Angina, Soor, Diphterie oder das Pfeiffersche Drüsenfieber verursachen ebenfalls Halitosis.

Achtung: Haben Sie sonst Beschwerden, wie zum Beispiel ständige Übelkeit, etc. suchen Sie so rasch wie möglich Ihren Arzt auf. Mit Leber- und Nierenerkrankungen ist ebenfalls nicht zu spaßen!

Mundgeruch bei Babys und Kindern – was können Sie tun?

Da die Babynahrung viel Milch und später Brei enthält, ist es sehr wahrscheinlich, dass der Mundgeruch daher kommt.

Allerdings kann die Ursache für Mundgeruch auch in einer Infektion oder Entzündung liegen. Beim durchbrechen die Milchzähne, kommt es zu Schmerzen, Fieber und manchmal auch zu Mundgeruch. Kinder haben in der Früh genauso Mundgeruch wie Erwachsene.

Vorbeugemaßnahmen bei Kindern sind gründliche Zahn- und Mundpflege. Zwei- bis dreimal Zähne putzen ist unbedingt erforderlich!

Eine Vermeidung von oben erwähnten Nahrungsmitteln, kann eine rasche Linderung bringen. Vermeiden Sie es jedoch, Kindern große Mengen von Minze oder Petersilie zu geben, da diese Kräuter starke Aromen enthalten, die Kinder nur in kleinen Mengen vertragen.

Der Besuch beim Kinderarzt ist ratsam, wenn der Mundgeruch trotz Mundhygiene anhält. Sollte das Kind bereits alle Zähne haben und noch immer starken Mundgeruch haben, so ist ein Zahnarztbesuch empfehlenswert.

Ursachen Mundgeruch Kinder

Egal, ob es sich um Erwachsene oder Kinder handelt, an gründlicher Mund- und Zahnhygiene führt kein Weg vorbei! Der jährliche Zahnarztbesuch mit entsprechender professioneller Mundhygiene ist ebenfalls ein unbedingtes Muss.


Quellen: